Das tolle Winterwetter sorgte für ein rappelvolles Weihnachtsdorf Krudenburg
2.12.2024 Krudenburg (geg). Kurze Aufregung am Samstag bei den Organisatoren des Weihnachtsmarktes. Unter den zahlreichen Besuchern wird auf dem Parkplatz ein Weihnachtsmann gesichtet. Der gebuchte Weihnachtsmann aber steht bereits am Tannenbaum auf dem Dorfplatz und schmückt mit den Kindern den Baum. Doch ein zweiter Blick auf Kleidung und Musikinstrument macht klar: Es ist ein Mitglied der Jazzcombo vom Niederrhein, die auf dem Markt für weihnachtlich-jazzige Klänge sorgt. Ein Steppke wünscht sich sofort „Oh du Fröhliche“. Doch das haben die vier Herren nicht im „Gepäck“. Aber das Lied von Rudolf, dem Rentier mit der roten Nase, begeisterte den jungen Mann ebenso.
Das kleine Dorf Krudenburg verwandelte sich am Samstag in eine zauberhafte Weihnachtswelt und läutete damit die Adventszeit ein. Das Besondere im Treidlerdorf: Hier werden kulinarische Köstlichkeiten und besondere Dekorationen aus den adventlich geschmückten Fenstern entlang der engen Dorfstraße verkauft. Denn dafür ist Krudenburg bekannt und das macht auch die besondere Atmosphäre der Veranstaltung aus. Abgerundet wird der Markt durch Stände der Dorfgemeinschaft, einige kommerzielle Stände sowie Hobbyhandwerker und Bastler.
Mitten im Getümmel ist auch Oma Hedwig (Rentmeister) zu sehen. In ihrem schwarzen Hochzeitskleid und mit einem Glöckchen in der Hand schlendert die 83-Jährige über den Markt und lockt die Kinder zur Märchenstunde. Die Jungen und Mädchen hängen förmlich an ihren Lippen, als sie die Geschichte vom Nikolaus erzählt.
Lautstark wie immer präsentierten sich die „Promille Perlen“ vor ihrem geschmückten Fenster. Der Kegelclub, bestehend aus zehn Damen, bot, wie der Name schon verriet, promillehaltige Getränke an. Einheitlich gekleidet brachten sie ihre Getränke an die Besucher*innen. Für das Trinkgeld im Promilleschwein bedankten sie sich lautstark und mit Schellengeläut.
Viele weihnachtlich geschmückte Fenster öffnen sich an diesem Tag für die Besucher. Zum ersten Mal dabei waren Sabine Porth aus Obrighoven und Michaela Grunden aus Rhede. Durch Zufall erfuhren sie von dem frei gewordenen Fenster und mieteten sich direkt ein. Die üppige Dekoration mit Mistelzweigen fällt sofort ins Auge. Ein Hauch von Romantik weht durchs Fenster, als sich ein Pärchen unter dem Mistelzweig fröhlich küsst und weiterhuscht. Im Angebot haben die Damen festlich verpackte Plätzchen, Schwarzbrot, Schmalz und vieles mehr. Das Angebot ist vielfältig. Die Frage nach dem Arbeitsaufwand beantworten die Damen lachend. „Den kann man nicht berechnen“, sagt Michaela Grunden.
Das beliebte Pommes-Fenster gibt es nicht mehr, es ist ein paar Meter weiter zur Pommes-Bude geworden. „Heißer Seehund“ und „Heißer Schradi“, also weißer Glühwein und Thüringer Rostbratwurst, locken ein Fenster weiter.
„Wir lieben diese ganz besondere Atmosphäre des Marktes“, berichten Gerda und Erwin Mix aus Düsseldorf, die mit ihrer Familie angereist sind. Die besondere Atmosphäre, die netten Kundinnen und Kunden und die eigene Freude am Basteln sind die Motivation für Ann-Christin und Lisa aus Dinslaken, sich mit einem Dekostand am Markt zu beteiligen. Hübsche Gestecke aus Trockenblumen und mehr basteln sie seit einigen Jahren im Herbst und nur für diesen Markt. „Die Atmosphäre hier ist sehr schön, es ist einfach etwas Besonderes“, sagt Ann-Christin. Und dass ihre Sachen auch gekauft werden, freut die jungen Frauen besonders.